Baumpflanzung

Ein Streuobstbaum wird gepflanzt. Foto: Sabine Föll

 

Anpflanzung neuer Streuobstbäume

    • Pflanzabstände: für großkronige Bäume auf starkwachsender Unterlage; Apfel, Birne, Süßkirsche 10-12 m, Zwetschge 8 m, Walnuss 12-14 m
    • Grenzabstände: (bei starkwachsender Unterlage/Außenbereich) Zwetschge 3 m, Apfel, Birne, Süßkirsche 4 m, Walnusssämling 8 m
    • Pflanzloch ausheben: Das Pflanzloch sollte doppelt so groß sein wie die Wurzeln oder der Wurzelballen; Tiefe: doppelte Spatentiefe, Untergrund auflockern, beim Ausheben den Oberboden auf eine Seite des Loches und den Unterboden auf die andere Seite. Und später in der umgekehrten Reihenfolge wieder einbauen (zuerst Unterboden, dann Oberboden).
    • Wurzelschnitt: Beschädigte und trockene Wurzeln glatt anschneiden
    • Baumpfahl setzen: Pfahl vor dem Pflanzen im Pflanzloch leicht dezentral einschlagen, also am Rand des Pflanzlochs, Ausrichtung in Hauptwindrichtung, der Pfahl darf nicht in die Krone hineinragen (nach dem Pflanzen absägen). Abstand vom Stamm ca. 5-10 cm. Anbinden mit Kokosseil, welches in einer Achterschleife um Baum und Pfahl gewickelt wird; Bindematerial ist am Baum etwas höher als am Pfahl anzubringen, damit sich der Baum im Pflanzloch noch setzen kann.
    • Wühlmauskorb einbringen: Im Außenbereich ist es stets sinnvoll, einen Wühlmauskorb aus Maschendraht zu verwenden. Dieser kann selbst angefertigt oder käuflich erworben werden. Den Wühlmauskorb in das Pflanzloch einlegen und den Baum in den Drahtkorb einpflanzen. Darauf achten, dass beim Zusammenfalten des Drahtes kein Loch als möglicher Zugang für Wühlmäuse verbleibt.
    • Pflanzung des Baumes: Erst etwas Unterboden einfüllen; dann den Baum mit den Wurzeln so darauf stellen, dass sich der Wurzelhals (Übergangsbereich zwischen Wurzel und Stamm) in Höhe der Erdoberfläche befindet. Die Veredelungsstelle, erkennbar als Verdickung oder kleiner Knick, i.d.R. am unteren Stammende, sollte ca. eine Handbreit über dem Erdboden bzw. leicht darüber liegen. Dann den restlichen Unterboden einfüllen, leicht am Baum rütteln, damit keine Hohlräume entstehen. Oberboden einfüllen; der Oberboden kann mit Kompost verbessert werden. Die eingefüllte Pflanzerde kurz und kräftig antreten. Kräftig wässern mit 2-3 (10 Liter-) Eimern Wasser. Man sollte bei der Pflanzung um den Baum herum einen Gießrand anlegen, damit beim Gießen das Wasser dort versickert und nicht oberflächlich wegläuft und evtl. gar nicht bei den Wurzeln ankommt. Bei Hanglagen ist das noch wichtiger als bei ebenen Flächen.
    • Baumscheibe: Eine ca. 1 m² große Fläche um den Stamm von Bewuchs freihalten; die Fläche kann mit einer dünnen Schicht Mulchmaterial (Grasschnitt/ Hackschnitzel / Kompost) abgedeckt, aber auch frei gelassen werden. Das eingesetzte Mulchmaterial sollte aber vor dem Winter entfernt werden, da sich sonst Mäuse darin niederlassen und den Stamm beschädigen.
    • Stammschutz: Zum Schutz vor Wildverbiss ein feinmaschiges Drahtgeflecht in Form einer 1 m hohen Röhre locker um den Stamm legen; es kann auch Kunststoffmaterial verwendet werden, dieses darf aber nicht zu großflächig den Stamm verdecken, da sonst darunter die Rinde nicht abtrocknen kann und Fäulnis entsteht. Bei Beweidung der Flächen sollte ein massiver Schutz mit Brettern angebracht werden, bei nur gelegentlicher Beweidung durch einen Wanderschäfer genügt es, einen Stammschutz aus Schilfmatten anzubringen (über die gesamte Stammhöhe).
    • Pflanzschnitt: Nach der Pflanzung erfolgt der Pflanzschnitt. Zunächst wird der dem Mitteltrieb am nächsten stehende, sogenannte Konkurrenztrieb, entfernt (in der Regel der am höchsten stehende Seitentrieb). Unter den verbliebenen Seitentrieben werden 3-4 Seitentriebe als künftige Haupt- oder Leitäste ausgewählt. Diese sollen gleichmäßig um den Mitteltrieb verteilt sein und nicht zu flach und zu steil stehen (Stammabgangswinkel von ca. 45°) Die restlichen Triebe werden entfernt. Falls keiner der Triebe im geeigneten Abgangswinkel vorhanden ist, müssen die nächstgeeigneten nicht zu flach und zu steil stehenden Triebe formiert werden (Flache Triebe nach oben binden, steile nach außen spreizen). Zuletzt werden die Triebe um ca. 1/3 in ihrer Länge eingekürzt (angeschnitten). Die Spitzen der Leitäste sollten nach dem Anschneiden ungefähr auf der gleichen Höhe sein. Damit das Verhältnis zwischen Mitte und Leitästen passt, sollte die Mitte die Leitäste um ca. 10-15 cm überragen.
    • Mäusebekämpfung: Sind nur junge Bäume in der Umgebung, sollte eine Sitzstange für Raubvögel eingerichtet werden (Stange mit rundem Querholz, ca. 1-2 m über Baumkrone).
    • Wässern: Der neu gepflanzte Baum muss während Trockenphasen unbedingt regelmäßig gewässert werden. Viele Bäume vertrocknen in den ersten Jahren.
    • Förderung mit Zuschüssen: Der Zuschuss durch das Landratsamt Böblingen beträgt 20 Euro pro Baum (Stand: Februar 2025).

(Quelle: Auszug aus Richtlinie Landkreis Böblingen)

 

Weitere Infos zum Thema sind zu finden beim Landesverband für Obstbau Garten- und Landschaft Baden-Württemberg e.V. (LOGL), Malersbuckel 11, 71263 Weil der Stadt, Tel. 07033/69 23 902.

https://www.logl-bw.de/

Eine Bilderserie, die den Prozess des Baumpflanzens anschaulich aufzeigt, liefert LOGL unter diesem Link:

https://www.logl-bw.de/images/1_logl/downloads/themen/Baumpflanzung%20LOGL_Bernhard%20Reisch.pdf

Baumschulen

Einige Baumschulen mit einer Auswahl an Streuobstsorten im Umfeld von Renningen:

  • Baumschulen Kienzle Garten GmbH
    Feldzaunweg 8
    71126 Gäufelden
    Tel 0 70 32 72 95 9
    www.kienzle-baumschulen.de
    info@kienzle-baumschulen.de

 

  • Baumschule Erhardt
    Im Hagelbrunnen 2
    75242 Neuhausen-Steinegg
    07234/6115
    www.baumschule-erhardt.de
    info@baumschule-erhardt.de